Endlich habe ich wieder etwas Fahrt aufgenommen und die Geschwindigkeit liegt auch im Rahmen. So bewege ich mich also von Warstein weg über die Felder. Das leichte Geniesel trübt nicht meine Stimmung, sondern ist sogar ganz angenehm und hat irgendwie eine beruhigende Wirkung auf mich.
Die nächste begrünte Bergkette rückt näher, ein Mischwald und als ich hineinfahre, freue ich mich über den gut fahrbaren Ascheweg, der sichtbar von anderen Radlern genutzt wird. Es geht wieder bergauf, und auf einmal wechselt die Piste. Ich befahre nun festgefahrenen groben Schotter.
Es taucht eine Brücke über ein munter plätscherndes Bächlein auf, ab der es wieder fahrbarer wird. Glück gehabt denke ich mir, bis ich zu einer Gabelung komme. Links feinster Weg zum Fahren und rechts ein Spur der Verwüstung. Furchen auf dem Weg wie ich sie noch nie gesehen habe, mein Weg. Der Blick auf die elektronische Karte bestätigt es. Mein Weg also, da der andere einen Umweg und talwärts bedeuten würde. Irgendwie wurschtele ich mich durch, aber der Boden wird zunehmend matschiger, was Schieben neben der Spur für mich bedeutet.
Und da steht es nach einer Kurve direkt vor mir, das mechanische Blechmonster mit den Krallenketten, welches den Pfad der Verwüstung angerichtet hat und nun die Baumrinde eines kräftigen Stammes abschält, wie ich die Plastikfolie von meinem Pausenschokoriegel. Aber in der Klaue von Blechzilla sieht der Stamm größenmässig aus wie ein Zahnstocher.
Ein paar Arbeiter schauen mich an wie einen Ausserirdischen und ich frage ob ich vorbei kann ohne die Haut abgezogen zu bekommen. Als Antwort bekomme ich winkende Handbewegungen, wie die eines Parkplatzeinweisers und vermute die Arbeiter sind die Sklaven von Tyrannosaurus Blech, die nicht sprechen dürfen, ohne ihren Meister zu fragen.
Ich gelange kurze Zeit später wieder an eine Abzweigung und schaue erneut.
Ein Glück, es gibt eine Alternative, die zwar etwas länger ist, aber fahrbar und so lande ich schließlich an einem Steinchen, wie sie Obelix meist spazieren trägt.
Auf diesem ist ein Schildchen angebracht auf dem eine Ortsangabe vorhanden ist.
Ich bin auf der Nuttlarer Höhe gelandet.
Bei dieser Aussicht beschliesse ich nun meine Zähne maschinenähnlich und hungrig in mein Baguette zu rammen.
Fortsetzung folgt ...